Die Zeit der Schwangerschaft ist bei den meisten Frauen eine Zeit voller unterschiedlicher und widersprüchlicher Gefühle. Von unbändiger Vorfreude auf das Baby bis zu tiefer Verunsicherung reicht die Gefühlspalette. Gesteuert von Hormonen, äußeren Einflüssen, inneren Glaubenssätzen und vielen weiteren Faktoren entwickeln Schwangere ein Bild davon, wie das Leben mit Baby vielleicht sein wird. Wissen können wir es nicht, denn jede Schwangerschaft, jede Geburt, jedes Kind und jede Familie ist einzigartig.
Vertrauen in dich, deinen Körper und dein Kind sind die wichtigste Voraussetzung für einen gelungenen Stillstart
Aber wie soll das gehen in Zeiten des Internet, mit den im Überfluss vorhandenen Informationen, die im Zweifel eher hinderlich als hilfreich sind? 1000 Fragen beschäftigen dich, vor allem rund um die Geburt, das Wochenbett und die erste Zeit mit dem Baby. Hunderte Foren und Facebook Gruppen, zudem ein Vielzahl an Büchern liefern Unmengen an Informationen. Hier zu sortieren und zu beurteilen, was für dich wichtig und richtig ist, ist fast unmöglich.
Es ist gerade in dieser Zeit immens wichtig, nach Innen zu gehen und auf den eigenen Körper und dessen Fähigkeiten zu vertrauen. Mit einigen Strategien kann es dir gelingen, dieses Vertrauen aufzubauen und zu stärken.
Nutze die Kraft und Energie positiver Gedanken
Eine intensive positive gedankliche Einstimmung auf den Stillbeginn und die Stillzeit unterstützt dein Selbstvertrauen. Vergegenwärtige dir, dass Mütter in allen Teilen der Welt zu allen Zeiten ihre Kinder gestillt haben. Auch du wirst dein Kind stillen. Visualisiere, wie du dein Kind stillst, stelle dir Details der Stillumgebung vor und das positive Gefühl, das du dabei empfindest.
Es kann vorkommen, dass Ihr einen schwierigen Stillstart habt, verursacht durch Umstände, die nicht in Deinem Einflussbereich liegen. Das kann eine schwierige Geburt sein oder unsachgemäße Beratung. Die Betonung liegt hier auf „kann“. Es muss nicht zwangsläufig zu Stillproblemen kommen, aber es ist möglich. Es hilft sehr, diese „Möglichkeit“ gedanklich anzunehmen und gleichzeitig deine Überzeugung aufzubauen, dass du Schwierigkeiten überwinden kannst. Du kannst Hilfe erfahren und Unterstützung und individuelle Lösungen finden.
Umgib dich mit positiven Geschichten und stoppe ggf. freundlich aber bestimmt Mamas, die dir ihre negativen Still-Erfahrungen erzählen möchten. Es ist nachvollziehbar, dass eine Mama, die keine guten Erfahrungen in der Stillzeit gemacht hat oder macht, sich austauschen und vor den „Gefahren“ und Problemen „warnen“ möchte. Solche gut gemeinten Tipps sind jedoch – sofern du nicht aktiv danach gefragt hast – einfach unangebrachte Ratschläge (ungebetene Ratschläge sind auch „Schläge“). Es spricht natürlich nichts dagegen, sich mit Freundinnen auszutauschen und sich einige Alltags-Tipps zu holen, gleichzeitig solltest du immer im Hinterkopf behalten, dass jedes Baby und jede Stillbeziehung einzigartig ist. Was für deine Freundin und ihr Baby gilt, muss für dich nicht zwangsläufig ebenso gelten.
Stillen ist kein Instinkt, sondern eine erlernte Fähigkeit
Einen Säugling zu stillen ist die natürliche Form der Babyernähung; das bedeutet jedoch nicht, dass die Beteiligten – du ein dein Baby – das auch instinktiv einfach „können“. Der aufrechte Gang ist die natürliche Fortbewegungsart des Menschen – dennoch müssen alle Menschen das Laufen erst erlernen.
Wie jede Beziehung darf auch Eure Stillbeziehung wachsen. Und wie jede andere Beziehung beruht dies auf Zeit, Vertrauen und Geduld. Nicht alles muss sofort funktionieren. Du wirst lernen, dein Kind zu stillen, die passende Stillposition für die jeweilige Situation finden, dein Baby „lesen“ lernen, die vielen kleinen Anzeichen zu interpretieren, die Hunger, Müdigkeit, Kuschelbedürfnis, Bauchmerzen, volle Windel, Gebärmutterheimweh etc. bedeuten. Hab Vertrauen.
Stillbegleitung – kompetent und effizient
Wissen ist Macht. Wenn du gut informiert bist, kannst du „gutgemeinten Ratschlägen“ und unbedachten Äußerungen gestärkt gegenübertreten und lässt dich nicht verunsichern. Essentiell an der Informationssammlung ist es, dass du dich gezielt mit Informationen versorgst. Es ist nicht hilfreich „wild“ umherzusurfen und „alle möglichen“ Informationen aufzunehmen. Viel effizienter ist es, wenn du dir ein (!) gutes Stillbuch zulegst und ggf. vor der Geburt schon Kontakt zu einer zertifizierten Stillberaterin aufnimmst. Ein Stillvorbereitungskurs ermöglicht dir die Aneignung von Basis Wissen in strukturierter und komprimierter Form.
Nach der Geburt kann es für dich unterstützend sein, örtliche Stillgruppen zu besuchen, meist werden dort unter den Mamas mehr Themen besprochen, die weit über das Thema Stillen hinaus gehen.
Du und dein Baby seid einzigartig
Stillen ist eine wunderbare Sache und du und dein Baby werdet gemeinsam Euren Weg finden. Am Anfang steht dein Vertrauen in Euch beide.
Ich begleite dich gerne – ehrlich, empathisch, einzigartig.