Was „Stillen und Schlafen“ mit „Business“ zu tun hat

Wie kann eigentlich eine Still- und Schlafberaterin ein Unternehmen unterstützen?

Auf den ersten Blick scheint es irritierend, dass eine Still- und Schlafberaterin Angebote für Unternehmen bereit hält und diesen dabei helfen will, „die Zufriedenheit und  Gesundheit der Mitarbeiterinnen mit Kindern zu verbessern“.

Was hat das Thema „Stillen“ denn mit „Business“ zu tun? „Stillen“ – ein sehr intimes und auch sehr privates Thema. Oder nicht?

Zur Erinnerung und für die, die es noch nicht wussten: die WHO empfiehlt voll Stillen in den ersten 6 Lebensmonaten, weiter stillen mindestens bis zum 2 Geburtstag und darüber hinaus so lange, wie Mutter und Kind das wünschen.

Und warum ist das so? Weil es das gesündeste ist für das Kind UND die Mutter.

Stillen reduziert bei Kindern das Risiko von Infektionen, d.h. gestillte Kinder erkrankne seltener an Mittelohrentzündung, Gastroenteritis, Asthma, Dermatitis und Adipositas. Zudem ist die SIDS-Sterblichkeit („sudden infant death syndrome“, plötzlicher Kindstod) gestillter Säuglinge um 15 bis 36 % geringer.

Neben zahlreichen positiven Effekten des Stillens für die Mütter unmittelbar nach der Geburt senkt Stillen außerdem das Risiko für Ovarial- und Brustkrebs, Typ 2 Diabetes und Schlaganfall

Stillen und Arbeiten sind sehr gut vereinbar

Und wie ist das jetzt vereinbar mit dem Beruf? Wenn Mütter nach spätestens einem Jahr wieder arbeiten möchten? 

Arbeiten mit Stillkind ist sehr gut vereinbar. Dass die Mutter zur Erledigung ihrer Aufgaben im Job vom Kind getrennt ist, und das auch mal tageweise oder über Nacht ist für das Stillen kein Hinderungsgrund. Es braucht dazu einfach ein wenig Wissen über die physiologischen Vorgänge rund um das Stillen und organisatorische Maßnahmen (so wie immer mit Kindern).

Und der Gestzgeber hat im MuSchuG hierfür sogar Regelungen getroffen. Das MuSchuG gilt eben nicht nur für Schwangere, sondern auch für Stillende. 

Warum Unternehmen hier handeln müssen

Aber was hat denn jetzt ein Unternehmen damit am Hut?

Ganz einfach: Unternehmen profitieren von Mitarbeiterinnen, die ihr/e Kind/er lange stillen. Gestillte Kinder und deren Mütter sind weniger oft krank als nicht gestillte Kinder – und wenn die Kinder erkranken, sind sie schneller wieder gesund. Was für ein Unternehmen bedeutet: weniger Mitarbeiter:innenausfall (und dabei ist es egal, ob der Vater oder die Mutter zu Hause bei kranken Kind bleibt), weniger Projektstillstand, zufriedenere Mitarbeiter:innen.

Zudem sind stillende Mütter bedingt durch die am Stillen beteiligten Hormone insgesamt entspannter, gelassener und schlafen tendenziell besser. Was offensichtlich wiederum der Qualität der Leistung am Arbeitsplatz zugute kommt.

Der Baby- und Kleinkindschlaf – oder vielmehr der „Nicht-Schlaf“ – ist wiederum für Eltern oft ein anstrengendes Thema. Das hat meist nichts mit dem Stillen an sich sondern mit einer gesunden Entwicklung zu tun. Und auch hier gibt es sehr gute Maßnahmen und Optionen, die Schlafqualität aller Familienmitglieder zu verbessern (und ich spreche hier ausdrücklich nicht von Schlaflernprogrammen) um so die Konzentration und das Engagement der Mitarbieter:innen zu fördern.

Echte Familienfreundlichkeit ist mehr als flexible Arbeitszeiten

Unternehmen tun gut daran, ihre sehr gut ausgebildeten und sehr engagierten Mitarbeiterinnen nach einer kurzen oder längeren Elternzeit zu halten und gut in die Berufswelt zu integrieren. Und zwar so, dass diese Mitarbeiterinnen gesund, entspannt (weil ausgeschlafen) und leistungsfähig sind.

Jedes Unternehmen will doch, dass hochqualifizierte Frauen auch nach der Elternzeit ihre Aufgaben mit Engagement und Leidenschaft erfüllen. Das können sie nicht, wenn zu Hause ein oder mehrere Kinder ständig krank sind, die Nächte schlaflos oder die Eltern sich vom stressigen Familienalltag überfordert fühlen.

Neben einigen anderen Maßnahmen muss also die Unterstützung von Frauen, die stillen oder stillen wollen und die Beratung von Familien zum Thema Baby- und Kleinkindschlaf eine wichtige Aufgabe sein. Vor allem, wenn sich ein Unternehmen als familienfreundlicher Arbeitgeber präsentieren will.

„Familienfreundlich“ muss mehr beinhalten als „flexible Arbeitszeiten“, „Home Office Möglichkeit“ und „Wiedereinstiegs-Programme“. Von speziellen Beratungsangeboten für Mitarbeiter mit Kindern wie z.B. Stillkurse und Schlafberatung profitieren nämlich alle Beteiligten. 

Wie ist Eure Meinung dazu?

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