Schwangerer Bauch

Allergieprävention – was du schon in der Schwangerschaft tun kannst

Dass Stillen das Risiko für Allergie Erkrankungen verringert ist den meisten Müttern bekannt. Insbesondere Mütter von Kindern, die in bereits vorbelastete Familien geboren werden (Allergien bei Mutter und/oder Vater) und die um das Potenzial des Stillen zur Allergieprävention wissen, bereiten sich gezielt auf das Stillen ihres Kindes vor.

Über das eigentliche Stillen hinaus gibt es noch eine Vielzahl an unterschiedlichen Möglichkeiten, das Allergierisiko für das eigene Kind zu senken. Hierzu habe ich Barbara Eder, Ernährungsberaterin, befragt.

Welche Faktoren können Einfluss auf das individuelle Allergierisiko eines Kindes nehmen?

Den größten Einfluss auf das Allergierisiko hat die genetische Veranlagung (70 %). Am besten sind die genetischen Voraussetzungen, wenn weder die Eltern noch Geschwister an Allergien leiden. Das Allergierisiko steigt, wenn ein Geschwisterkind allergisch ist und wird noch höher, wenn ein oder beide Elternteile allergisch sind. Am Höchsten ist es, wenn beide Elternteile an der gleichen Allergie leiden. Umwelteinflüsse wirken sich nur mit einem Anteil von 30 % auf das Allergierisiko aus.

Wie können Eltern, das Allergierisiko ihres Kindes ermitteln?

Das Allergierisiko kann aufgrund des Allergievorkommens in der Familie und des täglichen Umfeldes, in dem sich Mutter und Kind befinden, nur geschätzt werden. In meinem Onlinekurs zur Vorbeugung von Allergien kann ein Fragebogen ausgefüllt werden, über den das individuelle Allergierisiko des Kindes ermittelt wird. Im Wesentlichen wird abgefragt, ob Allergien in der Familie vorkommen und wie das Wohnumfeld (Rauchen, Katzen) aussieht. Hier ist auch zu sehen, wie sich vorbeugende Maßnahmen auf das Allergierisiko auswirken, wie sie es also konkret senken können.

Kann eine Mutter schon in der Schwangerschaft oder vielleicht schon bei Kinderwunsch etwas tun, um das Allergierisiko des Kindes zu senken?

Ja, bereits vor und in der Schwangerschaft sind vorbeugende Maßnahmen möglich, die das Allergierisiko erheblich senken können.

Einen besonders starken Einfluss auf das Allergierisiko – insbesondere das Asthmarisiko – des Kindes hat das aktive und auch passive Rauchen. Bereits vor der und natürlich auch in der Schwangerschaft sollte daher für eine rauchfreie Umgebung gesorgt werden. Rauchfrei bedeutet, dass die Mutter sich nicht in Räumen aufhalten sollte, in denen geraucht wird (also auch passiv nicht dem Rauch ausgesetzt sein sollte) und selbst nicht rauchen sollte. Selbstverständlich sollte auch später nicht im Beisein des Kindes geraucht werden.

Zur Allergievorbeugung sollten Luftschadstoffe minimiert und ein schimmelförderndes Innenraumklima vermieden werden, also ein gesundes Wohnumfeld geschaffen werden. Insbesondere beim Renovieren und Einrichten des Kinderzimmers sollte daher z.B. auf Produkte, die Schadstoffe freisetzen können, verzichtet werden und Schwangere sollten hierbei nicht mithelfen. Solche Schadstoffe können in Farben, Lacken oder Möbeln enthalten sein.

Gibt es bestimmte Lebensmittel, die eine Mutter in der Schwangerschaft oder Stillzeit unter Gesichtspunkten der Allergieprävention meiden sollte?

Nein, es sollten keine Lebensmittel gemieden werden, auf die die Mutter nicht selbst allergisch ist. Das würde das Allergierisiko nicht senken und es kann sich sogar nachteilig auf die Nährstoffversorgung von Mutter und Kind auswirken, wenn zu viele Lebensmittel vom Speiseplan gestrichen werden.

Eine gesunde und ausgewogene Ernährung in der Schwangerschaft und Stillzeit ist für die Vorbeugung von Allergien optimal. Besonders wichtig ist es, 2mal wöchentlich Fisch zu essen. Davon sollte 1mal pro Woche fettreicher Fisch wie Makrele, Hering, Lachs oder Sardine gewählt werden.

Gibt es – neben Rauchfreiheit und einem gesunden Wohnumfeld – noch andere Maßnahmen, die Familien im Umfeld des Kindes durchführen können und/oder sollten?

Auch bei Kindern, deren Allergierisiko nicht durch genetische Veranlagung erhöht ist, werden außerdem folgende Maßnahmen empfohlen:

  • Stillen: Wie schon in der Einleitung beschrieben ist den meisten Müttern bekannt, dass Stillen das Allergierisiko senkt. Die Empfehlung zur Senkung des Allergierisikos lautet, dass bis mindestens zum Beginn des 5. Lebensmonats ausschließlich gestillt werden sollte.
  • Beikosteinführung während weiter gestillt wird: Aus Sicht der Allergieprävention sollte frühestens mit Beginn des 5. und spätestens mit Beginn des 7. Lebensmonats mit der Beikost begonnen werden. Gleichzeitig sollte weiter gestillt werden.

Bei Kindern, deren Allergierisiko genetisch erhöht ist, werden außerdem folgende Maßnahmen empfohlen:

  • Keine Anschaffung von Katzen: Es kann nicht sichergestellt werden, dass Katzen das Allergierisiko bei Kindern beeinflussen. Daher wird bei allergiegefährdeten Kindern empfohlen, keine Katze anzuschaffen. Lebt bereits eine Katze im Haushalt wird aber nicht dazu geraten, diese abzuschaffen.
  • Spezielle Säuglingsmilchnahrung verwenden, wenn nicht oder nur teilweise gestillt werden kann: Bei allergiegefährdeten Säuglingen wird die Verwendung sogenannter HA-Nahrung (hypoallergen) empfohlen.

Über Barbara Eder

Barbara hat sich auf Ernährungsberatung für Schwangere, Mütter, Säuglinge und Kinder spezialisiert. Ihr Ziel ist es, alle Mütter, die nur das Beste für Ihr Kind wollen, mit dem benötigten Wissen zu versorgen. Unsicherheit, durch eine Vielzahl unterschiedlicher, zum Teil widersprüchlicher Informationen aus dem Internet oder in Form von gut gemeinten Ratschlägen, möchte sie beseitigen. Die Freude auf das bzw. über das Baby sollte ihrer Meinung nach nicht von Sorgen um sein Wohlergehen überschattet sein.

Barbara ist hauptberuflich ausgebildete Immobilienfachwirtin und hat inzwischen ins Controlling einer Wohnungsgesellschaft gewechselt. Sie ist gut strukturiert, ergebnis- und lösungsorientiert. Seit 2014 unterstützt sie ehrenamtlich Familien mit Neugeborenen.

Barbara’s Angebot ist auf ihrer Webseite zu finden. Zum Onlinekurs zur Vorbeugung von Allergien bei Babys geht’s hier.

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